Zahlen & Fakten zur Entwicklung der Kreativbranche

Der aktuelle Monitoringbericht 2012 des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie untersucht die Entwicklungen der Kultur- und Kreativwirtschaft vom Wirtschaftskrisenjahr 2009 bis 2012. Insbesondere durch die steigende Digitalisierung wachsen die gesellschaftlichen Ansprüche an diesen Wirtschaftszeig. Zugleich sinkt jedoch das Bewusstsein der Verbraucher über die Bedeutung geistigen Eigentums. Dieses wird zunehmend als Ramschware betrachtet, Gratismentalität steckt in den Köpfen, Urheberrechtsverstöße sind die Folge.

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Der aktuelle Monitoringbericht 2012 des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie untersucht die Entwicklungen der Kultur- und Kreativwirtschaft vom Wirtschaftskrisenjahr 2009 bis 2012. Insbesondere durch die steigende Digitalisierung wachsen die gesellschaftlichen Ansprüche an diesen Wirtschaftszeig. Zugleich sinkt jedoch das Bewusstsein der Verbraucher über die Bedeutung geistigen Eigentums. Dieses wird zunehmend als Ramschware betrachtet, Gratismentalität steckt in den Köpfen, Urheberrechtsverstöße sind die Folge.

Rund 772.000 sozialversicherungspflichtige Beschäftigte sind für den Wirtschaftszweig Kultur- und Kreativwirtschaft 2012 tätig. Dazu zählt das statistische Bundesamt 247.000 Selbstständige sowie zusätzlich 375.000 geringfügig Beschäftigte. Diese rund 1,63 Millionen Erwerbstätigen erzielen 62,8 Milliarden Euro und tragen damit 2,35 Prozent zur gesamten Bruttowertschöpfung in Deutschland bei. Damit reiht sich die Kultur- und Kreativwirtschaft noch vor den Wirtschaftszweigen "Chemische Industrie" und "Energieversorgung" bei der Bruttowertschöpfung ein; stärker sind nur noch die Zweige Maschinenbau und Automobilindustrie.

Digitalisierung: Chancen & Herausforderungen

Gerade die Kreativwelt ist vom Fortschritt durch die Digitalisierung betroffen: Bücher gibt es als E-Books, Werbung ist digital, man setzt auf Social Media, Musik und Filme werden zunehmend gestreamt und Bilder können problemlos geteilt werden; Facebook lässt grüßen. Mobile Endgeräte machen zudem die räumliche Unabhängigkeit möglich. 54,7 Prozent der Unternehmen in diesem Wirtschaftszweig beklagen einen Nachfragerückgang zu traditionellen Produkten bzw. Dienstleistungen; diese müssen der Digitalisierung zunehmend weichen. 

Umsatzentwicklungen & Unterschiede in den Teilmärkten

Die Entwicklungen der Teilmärkte der Kultur- und Kreativwirtschaft sind sehr unterschiedlich. Der Kunstmarkt erzielte zwischen 2009 und 2012 eine Umsatzentwicklung von 4,8 Prozent, zum Vergleich erzielte die Musikwirtschaft 3,2 Prozent. Teilmärkte wie Film und Design erreichen 2,2 Prozent Umsatzwachstum und liegen damit im Durchschnitt der gesamten Branche. 

Herausforderung Urheberrechtsverstöße

Unternehmen und Selbstständige der Kultur- und Kreativwirtschaft sehen vermehrt Urheberrechtsverstöße als große Herausforderung in der Zukunft. Besserungsbedarf besteht insbesondere beim rechtlichen Schutz geistigen Eigentums aber auch bei steuerrechtlichen Rahmenbedingungen für die Kreativschaffenden. Der Bericht nennt mögliche Ansatzpunkte zur Förderung der Kultur- und Kreativwirtschaft aus wirtschaftspolitischer Sicht. Forderungen nach einer Stärkung des rechtlichen Schutzes geistigen Eigentums unterstützt die Bild Kunst ohnehin; gerade die zahlreichen Selbstständigen in der Kreativbranche sowie Kleinstunternehmen sind zunehmend von Urheberrechtsverstößen durch die Digitalisierung betroffen. 

Bleibt abzuwarten, was insbesondere auf EU-Ebene nach den Europaparlamentswahlen im Mai passiert. Ein modernes, stabiles und faires Urheberrecht, das den Herausforderungen des digitalen Zeitalters gewachsen ist, wird jedenfalls auch von der Wirtschaft eingefordert, wie der Bericht des Ministeriums zeigt.

» Download Kurzfassung Monitoring Kultur & Kreativwirtschaft 2012