Monitoringbericht 2013 Kultur- und Kreativwirtschaft

Der Monitoringbericht 2013 über die Entwicklungen der Kultur- und Kreativwirtschaft des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie liegt vor. Der Umsatz der Branche ist 2013 auf 145 Milliarden Euro gestiegen. Schwerpunktthemen 2013: Analyse der Wachstumsfaktoren neu gegründeter Unternehmen, tätigkeitsbasierende Betrachtung kultureller und kreativer Beschäftigung sowie "Kooperationen".

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"Die Kultur- und Kreativwirtschaft besteht zu allererst aus Menschen mit beeindruckender Kreativität, mit einem Spürsinn für das gesellschaftlich Relevante, auf das unser Land angewiesen ist, wenn es seine Zukunft weiterhin erfolgreich gestalten will. Ihre Ideen, ihre Anregungen und Werke tragen zur internationalen Attraktivität Deutschlands und seiner Wettbewerbsfähigkeit in der Welt bei. Den Doppelcharakter der kulturellen Produkte und Dienstleistungen als Wirtschaftsgüter, aber auch als Träger gesellschaftlicher Werte
anzuerkennen ist mir wichtig. Mein besonderes Augenmerk gilt daher den Künstlern und Kreativen, den Rahmenbedingungen, unter denen Kunst und Kultur gedeihen können", so Kulturstaatsministerin Monika Grütters bei der diesjährigen Jahreskonferenz "Initiative Kultur- und Kreativwirtschaft" in Berlin.

Während sich im Monitoringbericht 2012 alles um das Thema Digitalisierung drehte, liegt der Fokus 2013 darauf, wie Potenziale genutzt werden können, um erfolgreiche Kooperationen, wirtschaftliche Partnerschaften und Netzwerke zwischen mittelständischen Wirtschaftsunternehmen und der Kultur- und Kreativwirtschaft zu intensivieren und zu fördern.
 
Bruttowertschöpfung und Beschäftigung
Die Bruttowertschöpfung betrug in der Kultur- und Kreativwirtschaft im Jahr 2013 63,6 Milliarden Euro. Sie war damit geringer als im Maschinenbau und in der Automobilindustrie, dafür aber höher als in der chemischen Industrie und bei den Energieversorgern.

Die Beschäftigung in der Kultur- und Kreativwirtschaft erweist sich als stabil. Die Zahl der Erwerbstätigen stieg von 2009 bis 2012 stetig an. 2013 geht sie im Vergleich zum Vorjahr minimal um 0,4 Prozent zurück. Dies wird durch den Rückgang der geringfügig Erwerbstätigen begründet. Die Zahlen der Freiberufler und Selbständigen sowie der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten steigen hingegen an.

Insgesamt üben nahezu zwei Millionen Menschen in Deutschland einen kulturellen oder kreativen Beruf aus.

Mehrheit der Branche setzt auf Kooperationen
Ein Schwerpunkt des diesjährigen Monitoringberichts widmet sich dem Thema "Kooperationen, Networking, Partnering". Im Schnitt gehen 84 Prozent der Kultur- und Kreativunternehmen Kooperationen ein. Mögliche Kooperationspartner: andere Unternehmen, branchen-spezifische Verbände oder öffentliche Einrichtungen.

Innerhalb der Kultur- und Kreativwirtschaft ist der Buchmarkt der Teilmarkt mit dem höchsten Anteil von Unternehmen, die Kooperationen eingehen; das sind satte 94 Prozent. Doch auch in der Musikwirtschaft und im Kunstmarkt fällt der Anteil kooperierender Unternehmen mit 92 Prozent höher aus, als in den anderen Teilmärkten wie Rundfunk, Presse oder Werbung. Dabei werden Kooperationen als Notwendigkeit für aktuellen und künftigen Erfolg angesehen.  48 Prozent der Unternehmen in der Kultur- und Kreativwirtschaft setzen auf Kooperationspartner.

Zahlen / Daten /Fakten
Betrachtet man ausschließlich die Teilmärkte, so sind einige Zahlen zu nennen:

Bei der Anzahl der Unternehmen in der Kultur- und Kreativwirtschaft zwischen 2009 und 2013 ist die Zahl im Teilmarkt Kunst rückläufig: 13.763 waren es 2009, 2013 hingegen 13.032 Unternehmen. Bei der Filmwirtschaft sind es 2013 18.226 Unternehmen, vier Jahre zuvor waren es 18.312. In der Designwirtschaft stieg die Zahl der Unternehmen deutlich: um 7.297 auf 55.729.

Der Kunstmarkt hat mit einer jährlichen Wachstumsrate von rund vier Prozent zur Gesamtentwicklung des Umsatzes beigetragen; mit ihm die Musikwirtschaft mit 5,5 Prozent und der Architekturmarkt mit 4,9 Prozent. Die Teilmärkte für Design und Film liegen mit einem jährlichen Umsatzwachstum von 2,5 bzw. 2,1 Prozent etwa im Durchschnitt der gesamten Branche. Die Umsätze sind in den meisten Teilmärkten von 2009 bis 2013 gestiegen. Die Umsätze in Millionen: Im Kunstmarkt von 2.146 auf 2.413, in der Filmwirtschaft von 8.734 auf 9.285 und in der Designwirtschaft von 17.595 auf 18.931.

Das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung, Mannheim und das Fraunhofer Institut für System- und Innovationsforschung ISI, Karlsruhe – beide mit der Durchführung des Monitorings vom BMWI beauftragt – gehen anhand der vorliegenden Daten davon aus, dass sich die Kultur- und Kreativwirtschaft in Zukunft weiterhin stabil verhalten und positiv entwickeln wird. Die große Heterogenität der Teilmärkte – ja die Kleinteiligkeit dieser Branche – erfordere künftig jedoch wirtschaftspolitische Maßnahmen, die auf die jeweiligen Teilmärkte zugeschnitten sind.