"Wachstum schaffen"

Der Dachverband der Autorengesellschaften GESAC hat bei EY (einst Ernest & Young) eine Studie über die europäische Kultur- und Kreativwirtschaft in Auftrag gegeben. Insgesamt 28 Mitgliedstaaten wurden dabei in elf Teilmärkten unter die Lupe genommen.

(c) GESAC

Anfang Dezember wurden die Ergebnisse der Studie "Wachstum schaffen – Märkte der Kultur- und Kreativwirtschaft in der EU" in Brüssel vorgestellt. Darin werden Brancheninfos über elf Teilmärkte und mit Blick auf 28 EU-Staaten dokumentiert.

Starke Branche
Mit einem Gesamtumsatz von 535,9 Mrd. Euro erwirtschaftet die Kultur- und Kreativwirtschaft 4,2% des europäischen Bruttoinlandprodukts. Trotz schwieriger Zeiten für die Wirtschaft ist die Kultur- und Kreativwirtschaft eine dynamische, schnell wachsende Industrie. Dieser Sektor ist zudem der drittgrößte Arbeitgeber, in Europa; nur noch überholt von Bauwesen und Gastronomie. Beschäftigt werden von der Kultur- und Kreativwirtschaft rund 7 Mio. Europäer – angestellt und selbstständig, direkt und indirekt. Im Bereich bildende Kunst sind 1.231,5 Mio. Menschen tätig, in der Filmindustrie 641.000.

Attraktiver Arbeitgeber
Im Jahr 2013 beschäftigten die Kultur- und Kreativbranchen im Durchschnitt mehr Personen zwischen 15 und 29 Jahren als jeder andere Sektor (19,1 % der Gesamtbeschäftigung in der KKW im Vergleich 18,6 % in allen anderen Wirtschaftsbereichen). Zwei konvergierende Tendenzen stehen fest, nämlich dass die Kultur- und Kreativbranchen für Jugendliche sehr attraktiv und die Bereiche dieses Sektors gegenüber jungen ArbeitnehmerInnen sehr offen sind. Aus diesen beiden Gründen spielt die Kultur- und Kreativwirtschaft eine strategisch wichtige Rolle für den erneuten Konjunkturaufschwung in Europa.

Alles wird digital
Mit zunehmendem Funktionsumfang und Bedienungskomfort von Mobilgeräten verändert sich das Konsumverhalten der Europäer weiter, einschließlich der Kanäle, über die sie auf Medien und kulturelle Angebote zugreifen. Über 50 Millionen Europäer gehen heute mit Tablet-PCs online und 68 % besitzen ein Mobilfunktelefon mit Internetzugang; dies sind 46 % mehr als im Jahr 2010. Diese Tendenz fördert die Veränderung der Art zu lesen sowie Medien, Kultur und viele andere Inhalte anzusehen und anzuhören. Durch die digitale Technologie sind viele kulturelle Werke erst zugänglich geworden, die Kulturbranche muss daher Werke auch auf diesem Wege nutzbar machen und darauf vertrauen können, dass die kreative Arbeit vergütet wird.

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