Stipendienprogramm NEUSTART KULTUR

Die Stiftung Kulturwerk der Bild-Kunst engagiert sich als mittelausgebende Stelle im Rahmen des Stipendienprogramms NEUSTART KULTUR der Verwertungsgesellschaften. Es werden knapp 3.000 viermonatige Stipendien à EUR 5.000,- an solo-selbständige Künstler*innen aus dem visuellen Werkbereich vergeben. Derzeit wird die erste Tranche à EUR 4.500,- ausbezahlt.

Die Corona-Pandemie trifft selbständig Tätige am härtesten. Von dieser Gruppe sind wiederum diejenigen, die im Kultursektor arbeiten, am stärksten betroffen. Bund und Länder haben deshalb eine Reihe von Unterstützungsmaßnahmen beschlossen, allen voran vielfältige Stipendienprogramme. Diese sollen es den Künstler*innen ermöglichen, sich in der Krise über Wasser zu halten und ihre für die Gesellschaft wertvolle Arbeit nicht aufzugeben.

Das NEUSTART-Programm der Beauftragten des Bundes für Kultur und Medien hat ein Volumen von zwei Milliarden Euro. Knapp 5% hiervon wird über die Verwertungsgesellschaften GEMA, GVL, VG Wort und VG Bild-Kunst administriert. Letzterer wurden EUR 15 Mio. für ein Stipendienprogramm für den visuellen Werkbereich zur Verfügung gestellt. Die Bild-Kunst stellt sich dieser Aufgabe über ihre Stiftung Kulturwerk.

Nach einer Informationsphase im Juli startete die Antragsphase am 2. August 2021 und wurde in der letzten Augustwoche abgeschlossen. Im Anschluss wurden die Anträge von sieben unabhängigen Jurys begutachtet. Die positiv Beschiedenen erhalten seit Anfang September das Angebot zum Abschluss eines Fördervertrags.

Insgesamt sind 4.850 Anträge auf ein NEUSTART-Stipendium bei der Stiftung Kulturwerk eingegangen, 2.912 Stipendien können vergeben werden. Damit beträgt die Chance auf ein Stipendium rechnerisch ca. 60%.

Die Stipendien wurden in drei Förderlinien ausgeschrieben – Kunst, Bild und Film. Wer in mehr als einem Bereich beruflich tätig ist, musste sich für eine Linie entscheiden. Die einzelnen Förderlinien wurden unterschiedlich intensiv nachgefragt: Während im Kunstbereich 1.776 Anträge auf 728 Stipendien entfielen (41% Fördermöglichkeiten), kamen im Bildbereich 2.073 Anträge auf 1.456 Stipendien (Quote: 70%) und im Filmbereich 1.001 Anträge auf 728 Stipendien (Quote: 73%).

Im Durchschnitt erfüllten 86% der Anträge die formalen Voraussetzungen für ein Stipendium. Von den restlichen Anträgen wurden wiederum 88% von den Jurys positiv beschieden. Damit haben von den ursprünglich eingereichten 4.850 Anträgen insgesamt 3.645 eine grundsätzliche Förderberechtigung erhalten. Das sind 75%.

Da die Stiftung Kulturwerk nur Mittel für 2.912 Stipendien zur Verfügung stehen, also 60% der ursprünglichen Anträge, werden nun den positiv beschiedenen Antragssteller*innen in der Reihenfolge des Eingangs ihrer Anträge Förderverträge angeboten. Es kommt durchaus vor, dass Antragssteller*innen in dieser Phase von einem Stipendium der Stiftung Kulturwerk Abstand nehmen. Hauptgrund hierfür ist die Annahme eines anderen Stipendiums, das besser dotiert ist und bei dem sich der Förderzeitraum mit demjenigen des Kulturwerk-Stipendiums überschneidet. Die öffentliche Hand achtet nämlich bei der Mittelvergabe streng auf das Verbot der Doppelförderung. Bereits eine Überschneidung von Förderzeiträumen unterschiedlicher Programme von wenigen Tagen ist hier schädlich.

Jedenfalls hat eine nicht unwesentliche Anzahl der 753 Antragsteller*innen, die die Voraussetzungen zwar erfüllen, aber aufgrund ihres Ranges noch kein Vertragsangebot erhalten haben, immer noch Chancen, zum Zuge zu kommen.

Hinsichtlich der Aufteilung der positiv beschiedenen Anträge auf die Geschlechter ergibt sich in den einzelnen Förderlinien die folgende Verteilung (Stand Prognose Ende August):

 MännlichWeiblichDivers
Förderlinie I (Kunst)42,9%55,8%1,3%
Förderlinie II (Bild)51,6%47,8%0,5%
Förderlinie III (Film)54,4%45,2%0,4%


Hinsichtlich des Wohnortes der positiv beschiedenen Antragssteller*innen liegt das Bundesland Berlin auf Platz 1, gefolgt von NRW, Bayern und Sachsen. Im Mittelfeld bewegen sich Baden-Württemberg, Hessen und Hamburg. Auf die restlichen Bundesländer fallen nur vereinzelte Bewerbungen.