Geschäftsergebnis 2023

Ein ordentliches Ergebnis, hohe Kosten, aber auch Chancen für die Geschäftsentwicklung – so kann man das Geschäftsjahr 2023 zusammenfassen. Im Folgenden wird ein Blick auf die Zahlen geworfen, ergänzt um Erläuterungen, die zum Verständnis notwendig sind.

Im Jahr 2023 erzielte die Bild-Kunst Erlöse in Höhe von EUR 68,8 Mio. Das sind ca. EUR 2,5 Mio. weniger als 2022, aber immer noch ein ordentliches Ergebnis. Zum besseren Verständnis sei daran erinnert, dass die Bild-Kunst nur bedingt Einfluss nehmen kann auf ihre Erlöse: Wenn beispielsweise weniger PCs, Tablets oder Smartphones verkauft werden, dann sinken die Erlöse aus der Privatkopievergütung. Wenn der Kunstmarkt schwächelt, dann gehen die Einnahmen aus dem Folgerecht zurück. Umgekehrt freuen wir uns natürlich über positive Marktentwicklungen.
Zur Einordnung der Erlöse 2023 werfen wir einen Blick auf die letzten fünf Jahre (alle Angaben in Euro):

20192020202120222023
61,2109,767,671,268,8

Das Pandemiejahr 2020 fällt positiv auf: Damals konnten erstmalig Privatkopie-Erlöse für eine Reihe von Geräten erwirtschaftet werden, über die bis dahin ein Rechtsstreit geführt worden war. 
Die Abhängigkeit der Bild-Kunst von der Privatkopievergütung ist allerdings nach wie vor hoch. Für 2023 stellt sich die Zusammensetzung der Erlöse wie folgt dar:

Lizenzerlöse KunstWeitersendungPrivatkopieSonstige Erlöse
18 %17 %56 %9 %

Geschäftsfeldentwicklungen zur Verringerung der Abhängigkeit von der Privatkopie werden derzeit in zwei Richtungen vorgenommen:

  1. Kunst/Bild: Hier steht die Lizenzierung der Anbieter von Social-Media-Plattformen im Vordergrund („Social-Media-Bildlizenz“).
  2. Film: Die Bild-Kunst wird den Berufsverbänden und Gewerkschaften ihrer Mitglieder anbieten, die Abrechnung von Erfolgsvergütungen und die Umsetzung des Auskunftsanspruchs durch Filmproduzent*innen und Sender zu unterstützen.

Kernaufgabe der Bild-Kunst ist die Ausschüttung von Vergütungen an ihre Mitglieder sowie die Berechtigten ihrer ausländischen Schwestergesellschaften. Nach einem problematischen Vorjahr erreichten die Ausschüttungen mit EUR 51,6 Mio. im Jahr 2023 wieder ein normales Niveau. Es ist geplant, im laufenden Geschäftsjahr 2024 den 2022 entstandenen Rückstand zum Teil wieder aufzuholen.

Nun zu den Kosten: Als nicht gewinnorientierter Verein schüttet die Bild-Kunst alle Erlöse an ihre Berechtigten aus und bringt nur Verwaltungskosten sowie Sozial- und Kulturbeiträge in Abzug. Die Ausgaben des Geschäftsjahres 2023 betrugen EUR 9,4 Mio. und lagen damit um EUR 1,25 Mio. höher als im Vorjahr. Diesen Bruttokosten standen allerdings sonstige betriebliche Erträge i. H. v. EUR 1,2 Mio. gegenüber, welche die Kosten auf EUR 8,2 Mio. reduzierten, z. B. Dienstleistungen für Dritte (EUR 0,6 Mio.) und Zuführungen nicht auszahlbarer Erträge (ebenfalls EUR 0,6 Mio.). Auch das erstmals wieder positive Zinsergebnis (EUR 2,7 Mio.) senkte die effektive Belastung der Ausschüttungsempfänger*innen – auf EUR 5,5 Mio.

Die Kosten selbst lassen sich wie folgt gliedern: Personalkosten i. H. v. EUR 4,6 Mio., sonstiger Aufwand i. H. v. EUR 3,9 Mio. sowie Abschreibungen i. H. v. EUR 0,9 Mio. Hinter dem sonstigen betrieblichen Aufwand verbergen sich die folgenden Positionen:

EDV:46,06 %
Vereinstätigkeiten:12,18 %
Beiträge/Förderungen:7,19 %
Mieten & Nebenkosten:6,85 %
Rechtsmittel:6,80 %
Verwaltung/Büro:6,07 %
Dienstleistungen:6,07 %
Sonstiges:8,78 %


Die Kosten für den Postversand konnten bereits von TEUR 240 im Jahr 2020 auf TEUR 138 im Jahr 2023 gesenkt werden. Natürlich soll diese Position in absehbarer Zeit auf nahe Null gesenkt werden.

Die Bild-Kunst beschäftigte im Geschäftsjahr 2023 zuletzt 52 Mitarbeiterinnen und 10 Mitarbeiter; übertragen auf so genannte „Vollzeitäquivalente“ entsprach dieser Personalstand 50,26 Vollzeitbeschäftigten im Durchschnitt.

Der schriftliche Geschäftsbericht für 2023 befindet sich derzeit im Layout. Er wird auf der Website der Bild-Kunst veröffentlicht, sobald er vorliegt.